„Bewachung“ ist ungefähr ein so breiter Begriff wie „Renovieren“ oder „Transportieren“. Man hat eine Vorstellung vom Endergebnis, aber es gib viele Möglichkeiten der Umsetzung. Es gibt nicht die eine Bewachung – ein guter Wachdienst wird immer ein maßgeschneidertes System anbieten, das das Unternehmen weder überfordert, noch in falscher Sicherheit wiegt. Welche grundsätzlichen Varianten es gibt, zeigt dieser Beitrag.
Separatbewachung – der „eigene Wachmann“
Die Separatbewachung ist die klassische Variante bei der Absicherung eines Unternehmens. Und dabei – dies gleich vorab – die zumeist teuerste, gleichzeitig aber wirkungsvollste. Hier ist das Sicherheitspersonal nur für ein Unternehmen da und betreut dieses exklusiv. Nachdem es bei Sicherheitsdienstleistungen einen direkten Zusammenhang zwischen Präsenz und Sicherheitsniveau gibt, ist der Effekt während der Anwesenheit des Sicherheitskraft hier maximal.
Die Arbeitszeit im Objekt kann dabei sehr unterschiedlich und sinnvoll genutzt werden. Nicht selten besetzt das Wachpersonal im Rahmen der Bewachung eine Pforte und empfängt tagsüber Besucher. Nachts wird die zumeist etwas ruhigere Zeit dann eher für Kontrollgänge auf dem Gelände genutzt. Dabei tritt meist auch der entscheidende Vorteil im Vergleich zu einer Alarmanlage zu Tage: Der Wachmann oder die Wachfrau zeigt nicht nur Präsenz, sondern sieht, hört und riecht auch auch seinem Rundgang und kann bei verdächtigen Entwicklungen sofort einschreiten.
Insbesondere wenn der Betrieb nachts oder am Wochenende komplett eingestellt und das Gelände verlassen ist, stellt das Wachpersonal den „Statthalter“ dar, der dafür sorgt, dass das Unternehmen eben nicht völlig alleine und sich selbst überlassen ist. Alleine die Eigenschaft als erster Ansprechpartner und Wegweiser für Rettungskräfte kann hier im Katastrophenfall wertvolle Zeit sparen und die Existenz der Firma retten.
Streifenbewachung – effiziente Kostenteilung
Es gibt einen Punkt bei der Unternehmensgröße, der über die Sinnhaftigkeit einer separaten Bewachung entscheidet. Ist eine Pforte oder ein Empfang zu besetzen oder ist das Betriebsgelände weitläufig, führt selten ein Weg an der Separatbewachung vorbei. Handelt es sich aber um ein kleineres Unternehmen, ist die Streifenbewachung das Mittel der Wahl. Hier ergibt sich ein nahezu ideales Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen.
Eines gleich vorab: Das Gesetz des Wirtschaftlichkeit verbietet es, dass man für die Kosten einer Streifenbewachung die gleiche Leistung erhält als für den Betrag, den man für eine separate Bewachung in die Hand nimmt. Man bekommt, wofür man zahlt und zumindest ein seriöser Wachdienst wird Ihnen hier nicht das Gegenteil versprechen. Will man niedrigere Kosten, sinkt automatisch die Präsenzzeit des Sicherheitspersonals.
Trotzdem kann man die Anwesenheit der Wachmannschaft optimieren und das Maximum herausholen. Im Rahmen der Streifenbewachung – oft auch Revierdienst oder Revierbewachung genannt – werden mehrere Kunden zu einer Objektgruppe zusammengefasst. Das Wachpersonal fährt an, führt seine Begehung durch und macht sich danach wieder auf den Weg zum nächsten Kunden. Was während des Rundgangs alles gemacht wird, entscheidet der jeweilige Kunde meist recht frei. Neben der Kontrolle der Außenhaut und des Innenbereichs werden mitunter auch Fahrzeuge auf Verschluss kontrolliert, Maschinen heruntergefahren oder auch stichprobenhafte Personalkontrollen durchgeführt. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Arbeit sauber dokumentiert wird und für den Kunden nachvollziehbar ist. Systeme, wie das von uns genutzte COREDINATE, können hier eine wichtige Hilfe sein.
Man bekommt in diesem Fall keine eigene Sicherheitskraft, die nur für das eigene Unternehmen da ist, sondern letztlich eine Stichprobe. Alleine das ist aber eine erhebliche Steigerung des Sicherheitsniveaus und bietet interessante Kombinationsmöglichkeiten mit einer Alarmanlage.
Reine Alarmaufschaltung – die Technik soll es richten
Diese Variante – oft auch als Alarmintervention bezeichnet – stellt für uns das absolute Minimum bei der Absicherung eines Unternehmens dar. Es ist weder Wachpersonal durchgehend vor Ort, noch fährt dieses für einzelne regelmäßige Kontrollen an. Hier ist lediglich eine Alarmanlage verbaut, die im Alarmfall das Sicherheitspersonal verständigt.
Was sich zunächst nach einer schlanken und effizienten Lösung anhört, birgt gewisse Risiken. Der wesentliche Nachteil liegt in der Natur von Alarmanlagen: Sie brauchen einen Grund für die Auslösung – es muss also schon etwas geschehen, ein erster Schaden entstanden sein. Zudem gibt es Vorkommnisse, die noch nicht einmal zu einer Alarmierung führen. Darunter fallen viele Fälle von Vandalismus wie z. B. Graffiti oder Sachbeschädigung, die zwar beachtliche finanzielle Folgen haben können, aber nicht immer von den Meldern der Anlage erfasst und dokumentiert werden.
Sich im Rahmen einer Low-Budget-Lösung nur auf eine Alarmanlage zu verlassen, empfehlen wir deshalb nicht. Arbeitet die Anlage zuverlässig und ist mit unserem Wachdienst als Interventionspartner verbunden, lässt sich jedoch ein annehmbares Niveau an Sicherheit erreichen.